lohnt sich eine Rürup-Rente für dich

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Lohnt sich eine Rürup für dich?

Lohnt sich für dich eine Basisrente, oder, wie der Volksmund sagt, eine Rürup-Rente? Die Rürup-Rente ist für Unternehmer, Selbständige und Gutverdiener attraktiv, weil man sie gut von der Steuer absetzen kann, vor allem, wenn man selbst einen hohen Steuersatz hat. Du kannst die Beiträge deiner Rürup-Rente voll von der Steuer absetzen. Das ist ein Vorteil für viele, die ein hohes Einkommen haben. Immer dann, wenn dir der Staat etwas schenkt, will er auch etwas zurückhaben. Das heißt, du musst die Rente später im Alter voll versteuern. Die Rürup ist eigentlich so etwas wie eine Steuerstundung. Du verschiebst die Steuerzahlung in das Alter. Oftmals geht man davon aus, dass man im Alter einen geringeren Steuersatz hat als während des Arbeitslebens, und deswegen kann es sich lohnen. Im Umkehrschluss heißt das, wenn du im Alter hohe Einkünfte zum Beispiel aus Mieteinnahmen oder durch eine Erbschaft erzielst, dann ist die Rürup eher kontraproduktiv, weil du auch dann eine hohe Steuerzahlung hast.

Ich möchte auf einige Punkte eingehen, die du beachten solltest, wenn du eine Rürup-Rente besparst. Zunächst empfehle ich dir, für die Rürup eher eine Anlage in Aktien zu tätigen, vor allem, wenn du noch eine lange Zeit bis zur Rente hast. Normalerweise kommt man im Alter von 62 Jahren an ran. Wenn ich jetzt 50 wäre, dann würde ich es machen und in Standardaktien investieren. Keine großen Experimente, sondern darauf achten, dass ein vernünftiger Fonds dahintersteckt, der niedrige Kosten hat und in der Vergangenheit gut gelaufen ist. Aber Achtung, dies ist keine Anlageempfehlung. Am besten nicht mit irgendwelchen Garantien herumspielen, sondern rein in Aktien. Das ist normalerweise die rentablere Anlage, und so würde ich es persönlich machen. Aber das bitte unbedingt mit den Beratern deines Vertrauens abstimmen.

Das Zweite, auf das du achten solltest, ist der so genannte Rentenfaktor. Er weist aus, wie viel Rente beziehungsweise Kapital du beispielsweise pro 10.000,- Euro erhältst. Angenommen, du hast einen Rentenfaktor von 30,- Euro und hast 10.000,- Euro an Kapital, dann bekommst du monatlich 30,- Euro Rente. Wenn du 100.000,- Euro Kapital hast, dann geht das Ganze mal 10, also 300,- Euro monatliche Rente. Der Rentenfaktor gilt immer pro 10.000,- Übrigens, wenn du eine fondsgebundene Rürup-Rente hast, dann gibt es keinen Garantiewert, weil man bei Aktien keine Garantie ausweisen kann. Das ist nicht schlimm, denn hier ist der Vergleichswert der erwähnte Rentenfaktor, also der Multiplikator pro 10.000,- Euro, 300,- Euro Rente aus 100.000,- Euro Kapital.

Wenn du einen Rentenfaktor von 30,- Euro hast, ergibt das im Jahr 360,- Euro. Die kannst du zu den 10.000,- ins Verhältnis setzen. Dann erkennst du, dass dieser Betrag einem Prozentwert von 3,6 gleicht. Daraus kannst du ableiten, ob es dir möglich ist, eine bessere Rendite zu erzielen als mit Rürup. In der Regel geht das. Selbst, wenn ich mit einer Rürup 4 Prozent erhalten würde, könnte ich das Ergebnis selbst erreichen, denn ich erhalte zusätzlich mein eingesetztes Kapital zurück. Bei Rürup ist das Kapital weg. Das "R" in "Rürup" steht also auch für "Rechnen".

Wichtig ist auch zu beachten, dass wir uns oftmals vor uns selbst schützen müssen. Deswegen ist eine Rürup, an die man nicht herankommt, gar nicht so verkehrt. Der Vorteil ist, dass sie deine Altersvorsorge sichert, und zwar vom Eintritt in die Rente bis zu deinem Tod, also genau in dem Zeitraum, in dem du das Geld benötigst. Wenn du einen Rentenfaktor ausgewiesen hast, dann lass dir schriftlich geben, ob die Versicherung auf eine Treuhänderklausel verzichtet. Treuhänderklausel bedeutet, dass die Versicherung nachbessern kann, wenn es ihr passt. Sie sagen dir jetzt, dass sie dir 35,- oder 40,- Euro monatliche Rente bieten, und du bist begeistert, weil es mehr ist, als du bei anderen Unternehmen erhältst. Durch die versteckte Treuhänderklausel kann es jedoch sein, dass die Versicherung den Betrag in einigen Jahren verändert, frei nach dem Motto, "ups, jetzt sind es doch bloß 20,- Euro monatliche Rente geworden". Du hast ein 5-Sterne-Hotel gebucht, bist aber in einem 3-Sterne-Hotel gelandet. Deshalb Vorsicht. Ich würde darauf achten, bei einem Unternehmen zu kaufen, das auf die Treuhänderklausel verzichtet.

Ist es schlecht, dass bei der Rürup-Rente das eingezahlte Kapital verlorengeht? Auf dieses Argument möchte ich noch eingehen. Rürup, das ist eine Art nach-mir-die-Sintflut-Vertrag. Das ist auch mal okay, denn es muss nicht immer alles für die Kinder bereitgehalten werden. Das war auch bei mir früher eine Denkblockade. Ich dachte, dass es schlecht ist, wenn die Kohle für die Kinder weg ist. In der Regel wird das Geld nur vererbt, wenn du verheiratet bist oder wenn die Kinder witwen- und waisengeldberechtigt sind. Es kann also sein, dass die Kohle weg ist. Aber so what? Dann wäre es eben so! Das ist für mich kein entscheidendes Argument. Du steckst doch sowieso nicht dein ganzes Geld in eine Rürup-Rente, sondern in der Regel nur einen Teil.

Damit sind wir schon beim Fazit. Ich würde sagen: Besser einen Rürup-Vertrag abschließen. Es muss nicht immer alles flexibel sein. Wenn du meinen Podcast verfolgst, dann weißt du, dass du sowieso viel anlegen musst, um eine vernünftige Rente zu erhalten. Und wenn du einen Teil davon in eine Rürup-Rente einzahlst, die dir nicht wehtut, dann ist es eben so. Lieber mal machen! Als Beimischung finde ich die Rürup durchaus okay, allerdings würde ich es so machen, dass ich eher mit einem geringeren Beitrag starte. Das spart Provision. Lieber leiste ich am Jahresende eine Sonderzahlung in Abhängigkeit vom Betriebsergebnis und nach Rücksprache mit dem Steuerberater.

Diese Sonderzahlung würde ich vorher monatlich zum Beispiel über ein Tagesgeldkonto weglegen. Stell dir vor, du planst, Jahresende eine Sonderzahlung zu leisten und müsstest dazu monatlich einen bestimmten Betrag weglegen. Das schaffst du jedoch nicht und musst die 10.000,- Euro vom Girokonto nehmen. Bloß als Beispiel. Überlege dir, was dabei psychologisch in dir vorgeht, wenn jemand am Jahresende zu dir kommt und sagt, "wir haben es doch vereinbart, gib mal die 10.000,- Euro rüber!" Die müsstest du nun vom Girokonto abzweigen. Selbst, wenn du das Geld hättest, würde sich etwas in dir sträuben, es wegzugeben. Außerdem ist die Altersvorsorge womöglich noch zu weit weg. Damit das nicht passiert, würde ich das Geld regelmäßig auf ein Tagesgeldkonto umbuchen, damit die Summe am Jahresende zur Verfügung steht. Wenn das bei dir nicht funktioniert, weil du nicht die nötige Disziplin hast, dann musst du in den sauren Apfel beißen und eine höhere monatliche Zahlung akzeptieren, um dein Versorgungsziel zu gewährleisten.

Als zweites Argument zu der Aussage, dass das Geld weg ist, möchte ich folgendes anbringen. Du denkst, das Geld ist weg, und du bekommst lediglich die monatliche Rente? Das stimmt nicht, denn du erhältst im nächsten Jahr die Steuerersparnis, weil du Rürup voll von der Steuer absetzen kannst. Wenn du einen Spitzensteuersatz zahlst, dann kannst du bei 10.000,- Euro Jahresbeitrag im nächsten Jahr 4.200,- Euro Steuern erstattet bekommen. Und wenn du schlau bist, dann legst du diese 4.200,- Euro in Aktienfonds an. Dann hast du mit diesen Fonds am Ende ebenfalls einen ganzen Batzen Geld, und zwar neben der Rürup-Rente. Das wiederum wäre die clevere Vorgehensweise.


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